Wie beginnt eigentlich eine Psychotherapie?

Heute starte ich meinen BLOG, in dem ich immer wieder Themen aus meinem Praxis-Alltag ansprechen werde.

Was macht ein Psychotherapeut eigentlich?

Was passiert da so in einer Therapiestunde?

Wie baut sich eine Therapie auf?

Wie kommt eine Psychotherapie eigentlich zustande?

 

Alles beginnt mit der Kontaktaufnahme des Hilfe-Suchenden per Email oder Telefonanruf. Oft wird dabei die eigentliche Problematik gar nicht angesprochen, sondern einfach ein Ersttermin in meiner Praxis vereinbart.

Wichtig ist mir allerdings, darauf hinzuweisen, dass ich als Heilpraktiker nicht mit gesetzlichen Krankenkassen abrechnen darf. Viele denken, dass mit der Überweisung eines Hausarztes zu einem Psychotherapeuten genauso wie mit jedem Facharzt über die Krankenkasse abgerechnet werden kann. Diese Klärung ist mir wichtig, damit nach dem Erstgespräch kein Missverständnis entsteht.

Ich weise darauf zwar auch auf meiner Homepage hin, dennoch erledigen sich immer wieder Erstgespräche aufgrund dieses Hinweises beim Erstkontakt via Email oder Telefonat.

Wenn es dann zu einem Ersttermin kommt, laufen die ersten 5-10 Minuten oft sehr ähnlich ab. Meist ist der Klient natürlicherweise nervös. Viele sind zum ersten Mal bei einem Psychotherapeuten und unsicher, was der Therapeut – ich – nun mit ihnen anstellen wird. Ich versuche dann erst einmal ein bisschen die Spannung aus der Situation zu nehmen. Dann beginnen die Klienten meist mit den Worten „Ich weiß gar nicht so recht, womit ich anfangen soll“. Ich empfehle dann meist, es einfach sprudeln zu lassen und mit dem anzufangen, was einem gerade in diesem Moment durch den Kopf geht. Die hilft meist, um das Gespräch in Gang zu bringen. Oft fließen dann auch schon die ersten Tränen. Darauf bin ich natürlich vorbereitet. Ich kläre auf, dass meine Praxis ein geschützter Raum ist und Sie als Klient alles rauslassen können/sollten – ohne Scham ohne Bedenken „was wird der jetzt von mir denken“.

Als Heilpraktiker unterliege ich der Schweigepflicht und während einer Sitzung darf alles, aber nichts muss. Das ist mir sehr wichtig.

Während dieses Erstgespräches oder auch gern von mir genannten Kennenlerngespräches versuche ich möglichst viel von Ihnen zu erfahren. In welchem Bereich liegen Ihre Themen bzw. Probleme, wie gestaltet sich Ihr Leben, in welchen familiären Verhältnissen leben Sie, welchen Job üben Sie aus, etc.

Wichtig ist mir natürlich auch, dass Sie für sich entscheiden, ob ich für Sie eigentlich der richtige Therapeut bin. Eine Psychotherapie bedarf eines sehr großen Vertrauens, da Sie als Klient natürlich sehr offen und ehrlich sein sollten. Das funktioniert ohne Vertrauen nicht.

Heilen? Das Wort heilen impliziert bei mir immer, dass etwas kaputt ist. Meine Klienten sind aber nicht kaputt! Es ist meist nur etwas fehljustiert. Ich vergleiche es immer gern mit einem Radio, dass 5 Jahre lang astrein funktioniert hat und nun auf einmal rauscht. Ist es nun kaputt? Nein! Würden Sie es wegwerfen? Nein! Meist reicht ein Drehen am Frequenzknopf um wenige Millimeter aus und das Radio funktioniert wieder. So sehe ich es auch in der Psychotherapie. Einige Stellknöpfe wollen neu eingestellt werden und dabei möchte ich behilflich sein. Denn verstellen wollen/sollen Sie diese Knöpfe selber.

Ich bin auch niemand, der Ihnen hilft, um etwas „wegzumachen“. Ziel einer Psychotherapie sollte es immer sein, dass Sie sich mit den Dingen, die Sie stören, beeinträchtigen, etc. arrangieren und diese auf den aktuellen Stand bringen. Meine Aufgabe ist es, Sie dabei möglichst effizient und lösungsorientiert zu unterstützen.